Was ist Konstruktionsvollholz (KVH)?

KVH-HolzFormstabil und hochwertig

Konstruktionsvollholz (KVH) ist ein veredeltes Bauschnittholz, das besondere Qualitätsansprüche erfüllen muss. Es wurde praktisch speziell für die hohen Anforderungen des modernen Holzbaus entwickelt. Die Abkürzung KHV ist eine geschützte Produktbezeichnung. Die DIN 4074 regelt wie das Bauholz sortiert werden muss, um den verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden.

Es ist ein technisch getrocknetes, festigkeitssortiertes und in der Regel keilgezinktes Vollholzprodukt aus Nadelholz. Es neigt kaum zur Rissbildung und ist formstabil. Bei Beachtung der Regeln des baulichen Holzschutzes kann KVH ohne vorbeugenden chemischen Holzschutz eingesetzt werden. Als Holzarten zugelassen für KVH sind Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasie. Es ist in den verschiedensten Längen relativ schnell und in genau definierten Oberflächenqualitäten verfügbar.
KVH wird als Bauholz für sichtbare Bereiche und nicht sichtbare Bereiche angeboten.
KVH-Si steht für KVH-sichtbar. Bei nicht sichtbaren Bereichen kann dagegen das KVH-NSi verwendet werden, hier steht das NSi für „nicht sichtbar“.  KVH-Si wird gehobelt und mit allseitig gefasten Kanten angeboten. Das KVH-NSi wird dagegen egalisiert, gefast und nicht so sauber gehobelt wie KVH für den sichtbaren Bereich.

Vorteile von KVH

  • Trockene Holzbauteile
  • Dimensionsstabil
  • Zwei Qualitäten lieferbar:
    (KVH Si) für den sichtbaren Bereich gehobelt
    (KVH NSi) für den nicht sichtbaren Bereich egalisiert
  • Erfüllt hohe Anforderungen
  • Geeignet als Konstruktionsvollholz für Holzrahmen- bzw. Holzhausbau
  • Geringer Ausschreibungsaufwand durch eindeutige Qualitätsvereinbarung
  • Insektenunempfindlich durch technische Trocknung

Über Normen und Klassen

Die Anforderungen an Konstruktionsvollholz gehen über die sonst üblichen Anforderungen hinaus. Außer auf eine zuverlässige Festigkeit wird hier auch auf eine festgelegte Optik Wert gelegt . Die zulässige Holzfeuchte von maximal 18% liegt unter den Vorgaben der meisten nationalen Produktnormen und die Bestimmungen der Oberflächenqualität ist strenger und umfasst mehr Kriterien.

Technisch getrocknet und speziell eingeschnitten

Für einen modernen Holz-/Wohnbau ist eine Feuchtigkeit des Holzes über 18% nicht ideal, in manchen europäischen Ländern ist diese Feuchtigkeit sogar nicht mehr zulässig. Deshalb wird bei der Herstellung von KVH dem Holz durch eine technische Trocknung das Wasser entzogen, bis eine Holzfeuchtigkeit von ca. 15 % ensteht bzw. verbleibt. Nun  hat das Konstruktionsvollholz seine endgültige Tragkraft erreicht und ist für die Verwendung bereit. Die Feuchtigkeit jedes einzelnen Holzes wird bei der Keilzinkenverbindung kontrolliert. Eine spezielle Einschnittart ist noch eine weitere Besonderheit des KVH, so wird die Neigung zur Rissbildung minimiert, das Holz wird dadurch äußerst formstabil und neigt außerdem nur sehr wenig zum Verdrehen.

Verwendung von KVH Holz

Das Vollholz kann für fast jede Konstruktion verwendet werden. Dabei wird es weniger für Unterkonstruktionen genutzt, sondern eher für Holzfußböden, Möbel, Carports, Gartenhäuser und Vordächer.  Sehr häufig wird KVH auch als Dachsparren oder Stützen für verschiedene Konstruktionen und für Fachwerkhäuser eingesetzt. Im Möbelbau wird KVH-Si zum Beispiel für Tischbeine verwendet. Das fein gehobelte Holz wird auch sehr häufig zur Konstruktion von Überdachungen aus Holz und für Zäune im Garten eingesetzt.


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